Wie, warum und wie oft die Zeit gelesen wird, ist charakteristisch für den Zeitgeist; wie sie dargestellt wird, nicht immer:
Mit seiner analogen Zeitanzeige hat Benno Wili den seit Generationen üblichen Widerspruch aufgelöst, die Minuten und Sekunden grösser / länger darzustellen als die übergeordnete Zeiteinheit der Stunde. Die künstlerische und philosophische Auseinandersetzung mit der Zeit als Mass der Veränderung führte ihn folgerichtig zum Ansatz, die Zeiteinheiten so anzuzeigen, wie sie sind, die grösste am grössten, die kleinste am kleinsten. Logisch.
Seine Vision Zeitkreis hat er umgesetzt mittels dreier sich drehender, transparenter Disks, auf denen Kreisformen die Zeiteinheiten visualisieren. Ihr Zeitmesser misst die Zeit also wie sie ist: Die grossen Stunden mit dem grossen Kreis, die kleinen Minuten mit dem kleinen Kreis und die kleinsten Sekunden mit dem Punkt. Das ist zwar neu, aber eben nicht mehr als logisch.
Daraus ergibt sich ein faszinierendes Schauspiel unserer Zeit mit spannenden Überlagerungen der drei Zeitkreise bis hin zum vollkommen geschlossenen Kreis, der Verdichtung der Zeit in einem alle 65 Minuten wiederkehrendem Fixpunkt: 12:00, ~13:05, ~14:10, ~15:15 usw. Doch die Zeit bleibt nur eine einzige Sekunde im Zustand der Vollkommenheit, um sich gleich wieder in ihre drei Zeitkreise aufzufächern.